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Kooperation mit der Landwirtschaft in den Wasserschutzgebieten bewährt sich!

Hitzerekorde, Starkregen und Trockenperioden waren in den letzten Jahren in aller Munde. 2023 war erneut das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Zur Klimaerwärmung kommen zahlreiche andere Krisen und Herausforderungen dazu. Auch das Thema Nitrat im Grundwasser ist und bleibt ein Dauerbrenner. Die Stadt Ebern und die Pfarrweisacher Gruppe betreiben deshalb seit Langem eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft in den Wasserschutzgebieten. So begrüßte Bürgermeister Jürgen Hennemann jüngst die Kooperationspartner zur jährlichen Informationsversammlung im Alten Rathaus in Ebern.

Robert Fritscher und Dr. Christoph Hartmann vom Fachbüro GeoTeam erläuterten die Situation in den Wasserschutzgebieten. Mit insgesamt sechs Brunnen fördern die beiden Wasserversorger einwandfreies Trinkwasser für ihre Bürger. Wegen der seit etwa zehn Jahren unterdurchschnittlichen Niederschläge wären eher steigende Nitratwerte zu erwarten gewesen. Auch die Klimaerwärmung erhöht das Risiko für mehr Nitratauswaschung, weil im Boden oft mehr Nitrat gebildet wird, als die Pflanzen aufnehmen können. Umso erfreulich ist, dass die Nitratwerte in diesem Zeitraum in fast allen Brunnen sogar leicht gesunken sind.

In Rahmen der seit 2020 geltenden neuen Kooperationsvereinbarung erhalten die Landwirte Prämien für Maßnahmen, die im Spätherbst nachweislich zur Verringerung der Restnitratgehalte im Boden beitragen. Dies beinhaltet die Förderung von speziellen Zwischenfruchtmischungen und mehrjährigem Feldfutter, sowie einer Grundwasserschutz-orientierten Fruchtfolge, Düngung und Bodenbearbeitung. Diese Bausteine ergänzen ganz gezielt die staatlichen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (z.B. KULAP), damit die Landwirte gegenüber ihren Kollegen außerhalb von Wasserschutzgebieten nicht benachteiligt sind.

Mit der sogenannten Nitratprämie werden außerdem besonders niedrige Restnitratgehalte honoriert. Wie Dr. Hartmann berichtete, lagen diese 2023 wie schon in den Jahren davor mit 18 – 33 kg N in 0-60 cm Bodentiefe unter dem Durchschnittswert der Wasserschutzgebiete in Unterfranken (37 kg N/ha). Intensiv wurde über die Wahl des richtigen Probenahmetermins diskutiert. Man war sich einig, dass dieser mindestens vier Wochen nach der letzten Bodenbearbeitung liegen sollte. Allerdings müssen die Bodenproben möglichst vor Beginn der Nitratverlagerung in tiefere Bodenschichten gezogen werden. Insofern dürfte die zweite Novemberhälfte auch in Zukunft der richtige Zeitpunkt sein.

Auch die Aktion „Wasserschutzbrot“ möchten die Wasserversorger unterstützen. Dieses von der Regierung von UFr. initiierte Projekt hat die Etablierung einer regionalen Wertschöpfungskette für Landwirte, Mühlen und Bäcker zum Ziel. Wie GeoTeam nachweisen konnte, werden die Nitrateinträge ins Grundwasser durch Verzicht auf die Spätdüngung mit Stickstoff und weitere Bewirtschaftungsvorgaben deutlich reduziert. Durch den Kauf von „Wasserschutzbrot“ kann der Verbraucher somit aktiv zum Grundwasserschutz beitragen. Hierfür werden auch noch lokale Bäcker gesucht.

Zum Abschluss bedankte sich Bürgermeister Markus Oppelt im Namen der Pfarrweisacher Gruppe herzlich für die konstruktive Mitarbeit der Landwirte. Nur gemeinsam können wirksame Lösungen umgesetzt werden, und uns allen muss deutlich werden, dass die Landwirtschaft einen unverzichtbaren Beitrag zur Ernährungssicherung und zum Schutz unserer Ressourcen leistet. Die Stadt Ebern und die Pfarrweisacher Gruppe werden jedenfalls auch weiterhin die Landwirte bei den Maßnahmen zum Grundwasserschutz unterstützen.

Felix Grader, Wasserwart der Stadt Ebern, bedankt sich bei Landwirt Klaus Schineller für die gute Zusammenarbeit im Wasserschutzgebiet am Brunnen Albersdorf

Bild: Edwin Hanke, Stadt Ebern

Text: Christoph Hartmann, GeoTeam, Bayreuth

Weitere Informationen:

Verwaltungsgemeinschaft Ebern
Rittergasse 3, 96101 Ebern, Tel.: 09531 629-0, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

GeoTeam Gesellschaft für umweltgerechte Land- und Wasserwirtschaft mbH
Wilhelmsplatz 7, 95444 Bayreuth, Tel.: 0921 990 926-50, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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