Geschichte der Juden in Pfarrweisach:

 <<Die Geschichte der Juden in Pfarrweisach>> erstellt von Volker Kuhn Pfarrweisach

Die Ortsteile mit geschichtlichen Info:

Kraisdorf
Kraisdorf war im Altlandkreis Ebern (heute Haßberge) das am frühesten erwähnte Dorf. Am 3.2.800 schenkte die Äbtissin Emhilt vom Frauenkloster Milz ihren Besitz in "Greifesdorf" an das Kloster Fulda. Im Jahr 976 stellt Kaiser Otto II auf dem Weg nach Regensburg in "Greifesdorf" eine Urkunde aus. Das Dorf ist also früh mit Ereignissen und Persönlichkeiten der Geschichte in Berührung gekommen. Es dankt die Nachricht davon einer guten Quellenlage.

Diese setzt sich auch in den weiteren Jahrhunderten fort: Drei Dorfordnungen (1507, 1525 und 1669) sowie Rechnungsbücher der Dorfmeister aus dem gesamten 18. Jahrhundert geben uns einen Einblick in das Dorfleben. In Kraisdorf, diesem typischen Ganerbendorf des Hochstifts Würzburg und der fränkischenReichsritterschaft, lebten über Jahrhunderte Katholiken, Protestanten und Juden weitgehend problemlos zusammen.
In unserer Zeit brachte der Ort mit Gustav Fuchs einen Bundestagsabgeordneten (1949 - 1961, CSU), einen bayerischen Senator (1964 - 1969) und Präsidenten des unterfränkischen Bauernverbandes hervor. In seiner Persönlichkeit und seiner Verbundenheit mit der Heimat unvergessen.
Wenn es 1978 auch in der Gemeinde Pfarrweisach aufgegangen ist, so hat Kraisdorf dennoch durch die kulturellen Aktivitäten seiner Bürger seine Eigenständigkeit bewahrt.

Junkersdorf
Junkersdorf, das Dorf des Juncrat geht, wie alle mit einem Personennamen verbundenen Dorf- Orte der Gegend, auf das Ende des 8. und des 9. Jahrhunderts zurück und liegt an der alten Würzburgischen Geleitstraße Bamberg-Königshofen. Erstmals genannt ist auch Junkersdorf 1232 in der Pfarreiteilungsurkunde Pfarrweisach-Ebern. Im 14. und 15. Jahrhundert hatten viele Adelsfamilien Besitz im Ort, so die Stein von Altenstein, die Neustetter, genannt Stürmer zu Altenstein, die Marschalk von Raueneck und das Hochstift Würzburg. 1554 vereinigten die Stein von Altenstein den größten Teil des Dorfes in ihrer Hand, so dass 1576 ein Anwesen den Hutten zu Birkenfeld, eines der Kirche in Junkersdorf, das übrige Dorf den Altenstein gehörte. Diesen Altensteinischen Teil kauften 1607/22 die Rotenhan. Im Dreißigjährigen Krieg bekam auch Junkersdorf seinen Teil ab, so dass 1644 nur noch fünf rotenhanische Untertanen lebten und die untere Mühle bei Kriegsende total abgebrannt war. Der Versuch einer gewaltsamen Gegenreformation der evangelisch gewordenen Junkersdorfer, am 1. Oktober 1629, blieb auf  Dauer erfolglos. 1796 litt das Dorf unter den französischen Revolutionstruppen. Junkersdorf erhielt 1815 eine ständige Schule und gehörte bis 1835 zum Patrimonialgericht Eyrichshof, später Pfaffendorf. Die Nachkriegszeit brachte zwar den Verlust der Schule, aber auch eine Modernisierung und Vergrößerung des Dorfes und 1978 den Zusammenschluss mit der Gemeinde Pfarrweisach.

Herbelsdorf
Herbelsdorf ist das Dorf des Haibald oder Haribold, vermutlich des Ortsgründers und wie alle Dorf-Orte von Ende des 8. bis zum 10. Jahrhundert entstanden, Herbelsdorf am wahrscheinlichsten im 9. Jahrhundert. Erstmals genannt ist der Weiler 1232 in der Pfarreiteilungsurkunde Pfarrweisach-Ebern, wo er bei der Pfarrei Pfarrweisach verblieb. Im 14. und 15. Jahrhundert gab es wechselnde Teilbesitzer, so die Lichtenstein, die Füllbach zu Gleusdorf, die Rotenhan, die Raueneck zu Lichtenstein und die Pfarrei Ebern, bis 1554 das ganze Dörfchen mit dem Zehnt an die Lichtenstein kam und bis ins 19. Jahrhundert verblieb. 1576 werden sieben Anwesen erwähnt. Nach der Reformation suchten die Herbelsdorfer, evangelisch geworden, ihre religiöse Betreuung in Fischbach oder Lichtenstein, mussten aber mit Taufen, Trauungen und Beerdigungen zur katholischen Pfarrei Pfarrweisach, bis 1829 die Umpfarrung nach Lichtenstein erfolgte. Auch für Herbelsdorf waren bis 1820 die adeligen Patrimonialgerichte Heilgersdorf, dann Untermerzbach zuständig. 1818 wurde Herbelsdorf mit Dürrnhof, Lichtenstein und Buch zu einer Gemeinde zusammengeschlossen und kam 1978 zur Gemeinde Pfarrweisach.

Rabelsdorf, das Dorf des Rabanolt
Irgendwann, im 9. Jahrhundert, entstanden in den Haßbergen die Ortschaften, deren Name mit Dorf endeten. In dieser Zeit dürfte auch Rabelsdorf entstanden sein. Urkundlich erwähnt wird Rabelsdorf zum erstenmal in der Pfarrteilungsurkunde Pfarrweisach - Ebern von 1232. In dieser Urkunde heißt unser Rabelsdorf  „Rabenoldorf“. Das ist aber auch schon eine abgeschliffene Form. Der ursprüngliche Name lautete Rabanoltesdorf, "das Dorf des Rabanolt". In einer Pfarrbeschreibung von 1547 ist zum Erstenmal von einer Kirche die Rede. Im Dachreiter der Kirche hängt heute noch eine Glocke von 1559. 1809 errichteten die Rabelsdorfer ohne Genehmigung der weltlichen oder geistlichen Obrigkeit einen eigenen Friedhof. Als Johann Müller starb und sich der Pfarrer weigerte ohne Genehmigung der Regierung die Beerdigung in Rabelsdorf vorzunehmen, machte es die Rabelsdorfer Dorfgemeinde eben alleine, ohne Pfarrer und ohne Segen.

Lohr
Lohr hat eine sehr altertümliche Namensform, die auf eine Entstehung der Siedlung vor 900 deutet. Von den verschiedenen Erklärungsversuchen erscheint die aus (h)lar, die "Aufenthalt" bedeutet, am einleuchtendsten. Auch Lohr ist 1232 in der Pfarreiteilungsurkunde Pfarrweisach-Ebern erstmals urkundlich genannt. Die grundherrlichen Verhältnisse haben sich hier seit dem späten Mittelalter nur wenig geändert: 1 Hof gehörte immer den Fuchs zu Burgpreppach, alle übrigen dem Hochstift Würzburg. Nur der Zehnt war zunächst in Händen der von Humprechtshausen zu Altenstein, seit 1443 der Lichtenstein, nach dem Dreißigjährigen Krieg der Baur von Eyseneck zu Pfarrweisach und schließlich seit 1702 der Erthal zu Leuzendorf. Von 1555 an existierte eine Lohrer Dorfordnung. 1587 führte eine bischöfliche Kommission u. a. in Lohr die Gegenreformation durch. 1782 ist von einem Schullehrer in Lohr die Rede. 1818 wurde Lohr zusammen mit Römmelsdorf selbständige Gemeinde und gehörte zum bayerischen Landgericht Ebern. 1836 begann man mit dem Bau der Straße Pfarrweisach-Lohr. 1898 gelang den Lohrern der Erwerb der großen ehemals Altensteinischen Waldung und 1978 kam Lohr mit Römmelsdorf zur Gemeinde Pfarrweisach.

Dürrnhof
Dürrnhof wird erstmals in der Pfarreiteilungsurkunde Pfarrweisach-Ebern 1232 mit dem Namen Ruthe erwähnt, es bleibt bei Pfarrweisach. Dieser Ort Ruthe, später Geruthe, änderte Mitte des 14. Jahrhunderts seinen Namen in Dornhof, Dornhoffe und Thornhof nach einer inzwischen entstandenen, heute noch gut erkennbaren, einfachen Befestigungsanlage, einem Wohnturm, der Herren von Lichtenstein (Haus Nr. 11). Thorn oder Thurn ist das älteste Wort für Turm. 1478 bis 1560 im Besitz einer Linie der Truchseß von Wetzhausen, wird der Ansitz 1525 im Bauernkrieg zerstört und anscheinend nicht wieder aufgebaut. Besitzer von Ansitz, Hofgut und Dorf sind seit 1560 wieder die Lichtenstein. 1648 am Ende des Dreißigjährigen Krieges war der Ort völlig ausgestorben. 1822 kauften die Untermerzbacher Grafen von Rottenhan den Besitz aus der Lichtensteinischen Konkursmasse. Das Dorf gehörte bis 1830 zu den ritterschaftlichen Patrimonialgerichten Heilgersdorf, dann Untermerzbach. Nach dem Aussterben der Grafen von Rottenhan 1886 gelangte das Hofgut an verschiedene Besitzer, die nach Teilverkäufen das Restgut nach dem Ersten Weltkrieg an die Familie Büchner verkauften.1978 kommt Dürrnhof zur Gemeinde Pfarrweisach.

Lichtenstein
Der Name Lichtenstein könnte einen lichten, also leuchtenden Stein oder Lichtung um einen Stein, also Felsen bedeuten und ist 1215 als Personenname des Degen von Lichtenstein erstmals genannt. Noch sein Vater nannte sich 1181 von Stein, womit Altenstein gemeint war. Lichtenstein ist also vermutlich zwischen 1181 und 1215 von einem Zweig der Familie von Stein erbaut worden, die sich nun in die von Lichtenstein und die von Altenstein teilte. Das Dorf ist wahrscheinlich erst im Anschluss an die Burg entstanden. Die Burg Lichtenstein mit einer Kapelle erscheint 1232 in der Pfarreiteilungsurkunde Pfarrweisach-Ebern und bleibt bei Pfarrweisach. Anfang des 14. Jahrhunderts ist Lichtenstein eine Würzburgische Ganerbenburg, in der über zwei Jahrhunderte immer mehrere Adelsfamlilien Burghut und Wohnsitz hatten, so neben den Lichtenstein die Schaumberg, Rotenhan, Heßberg, Truchseß von Wetzhausen, Raueneck, Schenk von Siemau, Schott, Thüng und Wiesen. Die Lichtenstein sind in diesen Jahrhunderten ein einflussreiches Geschlecht, das Sitze in Lichtenstein, Geiersberg ob Seßlach, Heilgersdorf, Lahm, Daschendorf, Wiesen, Hohenstein, Billmuthhausen, Wasmuthhausen und Dingolshausen bei Gerolzhofen hat.

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